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Stabilisierung, Vernetzung und Überwachung von (Klein-)Gewässern

Eine Vielzahl von Projekten widmet sich der Frage, wie technische Lösungen zur ökologischen Stabilisierung, Vernetzung und Überwachung von (Klein-)Gewässern beitragen können.

 

Technologie wird vor allem für Monitoring genutzt: So gibt es verschiedene Projekte des Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), die sich auf den Zustand von (Klein-)Gewässern und auf die Gewinnung von Daten über diese fokussieren. Wasserqualitätsprüfungen von Berliner Badestellen, die vom LAGeSo veröffentlicht werden, werden häufig unter dem Schlagwort “Blaualgen” in Lokalzeitungen aufgegriffen, beispielsweise in Berliner Zeitung, BZ oder beim Berliner Kurier, teils mit Clickbait-Framing. Die internationale Perspektive ist ebenfalls präsent: Mit dem Online-Portal “GeoFRESH” ermöglicht das IGB Berlin hochauflösende räumliche Abfragen des globalen Flussnetzes und zugehöriger Umweltparameter.

 

Auch für Tiefsee-Projekte werden Tech-Lösungen diskutiert. Berliner Morgenpost und Tagesspiegel berichten über das Unternehmen EvoLogics GmbH aus Adlershof, das unterwassertaugliche Analyse- und Kommunikationsroboter entwickelt, die fortschrittliche Technik mit Erkenntnissen aus der Natur kombinieren. Im Interview mit Deep Tech Berlin anlässlich der Verleihung des Deep Tech Awards in der Kategorie Robotik betont das Unternehmen seine Rolle als Spin-Off der TU Berlin und “direktes Resultat der Berliner Forschungslandschaft und Tech-Infrastruktur”. Ein Projekt des Instituts für Land- und Seeverkehr an der TU Berlin konzentriert sich auf Deep Sea Protection und entwickelt Technologien für den produktionsbegleitenden Umweltschutz beim Tiefseebergbau.

 

Auch zur Verbesserung des Zustands der Berliner Seen werden technische und digitale Lösungen besprochen. Der Tagesspiegel berichtet, dass bereits zwei Gewässer in Berlin nur durch Pumptechnologie am Leben gehalten werden: der Weiße See in Pankow und die Grunewaldseenkette. Diese Praxis wird nun als mögliche Option zur Rettung des Glienicker Sees besprochen. Innovative Belüftungssysteme zeigen zudem, wie smarte Lösungen zur Verbesserung der Wasserqualität in Klein- und Stillgewässern beitragen können. Der Einsatz solcher Technologien wird unter anderem in einem Berliner Teich in Köpenick getestet. Pascale Rouault vom KWB berichtet auf LinkedIn über die Arbeit in Paris und wie mithilfe verschiedener Technologien die Flusshygiene in der Seine verbessert werden konnte. Sie verweist zudem auf “SWIM:AI”, ein Software-Tool für Gewässer- und Regenwetterdaten, um die Wasserqualität an Berliner Badestellen vorhersagen zu können.

 

Pascale Rouault über Badegewässer in Paris und Berlin [LinkedIn]

 

Darüber hinaus geht es um ein verbessertes Management und Koordination. Im Rahmen der Veranstaltung “Aquatische Lebensräume vernetzen” des Wassernetz Berlin präsentierte Dr. Germán Joosten Projekte, die Biodiversität und Wasserqualität in Berliner Kleingewässern untersuchen und deren Rolle als “Trittsteine” für die Vernetzung von Populationen beleuchten. Im Projekt “MiSa” (Mischwassereinzugsgebietssanierung) werden Perspektiven für den urbanen Gewässerschutz durch dezentrales Regenwassermanagement behandelt und eine Modellkette aus Kanalnetz- und Gewässergütemodell zur Bewertung von Abkopplungsstrategien entwickelt, wie ein Paper von KWB-Forscher:innen vorstellt. Das Ecologic Institute gibt in einem Policy Brief Empfehlungen, wie Wasserallokation auf europäischer Ebene koordiniert werden kann und Technologien wie Satellitentechnik und digitale Informationssysteme das Monitoring von Wasserentnahmen verbessern könnten, wobei kritisiert wird, dass deren Einsatz bislang kaum systematisch erfolgt.