Wasserresilienz
Übergreifend kann ein Diskurs über Wasserresilienz beobachtet werden, der sich mit den verschiedenen Maßnahmen beschäftigt, die u. a. Dürre und Wasserknappheit entgegenwirken sollen. Urbane Wasserresilienz stellt dabei u. a. einen Arbeitsbereich der German Water Partnership (GWP) dar. Dabei wird auf Finanzierungs- und Projektmöglichkeiten, Projektinitiierung, Austauschförderung, Vernetzung und Bedarfsidentifizierung gesetzt. Die Leiterin Angeli Büttner des neu gegründeten Arbeitskreises hebt in diesem Kontext die Relevanz des Querschnittsthemas Resilienz hervor.
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Vorstellung des neuen GWP-Arbeitskreises “Urbane Wasserresilienz” [LinkedIn]
Im Rahmen der Konsultationen zur Europäischen Strategie für eine resiliente Wasserversorgung (EWRS) der EU-Kommission reagieren verschiedene Berliner Akteur:innen mit Stellungnahmen: So sollten laut IGB Süßwasserökosysteme prioritär in Resilienzvorhaben behandelt werden. Der BUND betont den Wert von Schwammlandschaften, um gegen Trockenheit anzukämpfen. Auch der BDEW nennt Dürren als allererste Herausforderung und Notwendigkeit, um Wasserresilienz zu stärken.
Auch bei Veranstaltungen wird das Thema aufgegriffen. So beispielsweise beim BLUE PLANET Water Dialogues der GWP im November 2024 mit dem Thema Urban Water Resilience. Carlo W. Becker von den bmgr Landschaftsarchitekten verdeutlichte dort das Thema Schwammstadt als wasserresilienten Aspekt, Will Sarni von Earth Finance hob den Einsatz digitaler und KI-Lösungen als “entscheidende Komponente” für urbane Wasserresilienz hervor. KI-Lösungen als Frühwarnsysteme und datengestützte Prognose-Modelle werden auch von Pascale Rouault, Chefin des Kompetenzzentrums Wasser Berlin, in einem Tagesspiegel-Beitrag hervorgehoben. Das Kompetenzzentrum Wasser Berlin konzentriert sich mit dem Projekt RECREATE auf Digitalisierung, durch die eine Weiterentwicklung der Wasserbewirtschaftsplanung für wasserarme Regionen erzielt werden soll.
Eine Vielzahl von Forschungsprojekten beschäftigt sich mit Wasserresilienz. So gibt es diverse Projekte am Ecologic Institut, etwa zur “Umsetzung naturbasierter Lösungen”, wo multifunktionale Schwammmaßnahmen getestet werden. Auch die Projekte “Water Stewardship in der Landwirtschaft” und das internationale GOVAQUA-Projekt beschäftigen sich mit der Entwicklung von praxisorientierten Gegenmaßnahmen, wie beispielsweise die Veröffentlichung der GOVAQUA Policy Matrix im März 2025 zeigt. Das IGB zudem schlägt in einem Beitrag ein holistisches “Framework for mitigation” vor.
Das Forschungsprojekt "SpreeWasser:N" der TU Berlin beschäftigt sich in verschiedenen Strängen mit der Adaption an Wasser-Extremereignisse, z. B. mit der Dürre-Frühwarnsystem “MONICA” oder im Teilprojekt “Dürrefrühwarnsysteme für Karbonataquifer” (GRaCCe). Eine Studie der TU-Forschenden, die auch in der Tagesschau aufgegriffen wurde, schlägt eine Grundwasseranreicherung in Südbrandenburg vor, damit die Region Trockenperioden besser überstehen kann.
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