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Verteilungsgerechtigkeit im Kontext von Wasser und Ernährung

Als ein zentrales Problem in Bezug auf globale Verteilungsgerechtigkeit und Diskrimierung wird die Ernährungssicherheit ausgemacht. Sarah Luisa Brand, Expertin beim Deutschen Institut für Menschenrechte betont, dass Kriege und bewaffnete Konflikte landwirtschaftliche Flächen zerstören würden, während Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen den Hunger verschärfen. Zudem könnten chemische oder biologische Waffen Böden und Wasserquellen über Jahrzehnte hinweg verseuchen.

 

An verschiedenen Stellen wird auf den Zusammenhang von Wasser und lokaler Landwirtschaft in Ländern des Globalen Südens fokussiert. Das INKOTA-Netzwerk e. V. beispielsweise setzt sich gegen Hunger, Armut und die Ausbeutung von Ressourcen ein. In Guatemala, El Salvador und Mosambik unterstützt es wasserbezogene Projekte. In einem nd-Artikel werden lokale Wasserprojekte vorgestellt, beispielsweise die Pflanzung von Obstbäumen für verbesserten Wasserschutz. 

 

Der Verein Slow Food weist darauf hin, dass wertvolle Wasserressourcen oft für Exportprodukte genutzt würden, die sehr viel Wasser erfordern, wodurch dann zu wenig und oft mit Schadstoffen belastetes Wasser für die lokale Landwirtschaft übrig bleibe. Der Vorsitzende Dr. Rupert Ebner kritisiert daher den Import wasserintensiver Produkte, da dies die Wasserknappheit in den Produktionsländern verschärfen würde.

 

Auch die Gender-Komponente spielt eine wichtige Rolle: Die EAF Berlin betont, dass die Klimakrise bereits bestehende Ungleichheiten verstärkt, insbesondere für Frauen. Umweltzerstörung, Wüstenbildung, Rückgang der Biodiversität und Wassermangel bedrohen die Lebensgrundlage von Kleinbäuer:innen, die von funktionierenden Ökosystemen abhängig sind. Laut INKOTA eröffnen Agrarökologie und Feminismus neue, kritische Perspektiven auf Ernährungssouveränität – mit Fokus auf Zugang zu Land, Saatgut, Wasser und lokalem Wissen.

 

Ein Diskussionspapier des WASH-Netzwerks (WASH = "Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene") betont zudem die Notwendigkeit, Geschlechteraspekte in der humanitären WASH-Hilfe zu berücksichtigen. Ebenso versteht das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) den WASH-Bereich als essentiellen Bestandteil zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im Globalen Süden, wobei auch auf die Trinkwasserversorgung eingegangen wird. Auch eine FU-Studie zeigt, dass geschlechtsspezifische Normen und Rollen lokale Wasserversorgungssysteme beeinflussen und betont die Notwendigkeit, diese Aspekte für eine gerechte Wasserversorgung und die Förderung der Geschlechtergleichstellung zu berücksichtigen.

 

Forderungen des WASH-Netzwerks [Facebook]


Berliner Akteur:innen tragen zudem Lösungsansätze und technische Innovationen bei, die helfen sollen, die globale Wasserknappheit zu bekämpfen und somit auch Verteilungsgerechtigkeit herzustellen. So haben zwei Berliner mit dem „Winture PlanetCube“ ein Wasseraufbereitungssystem entwickelt, das 2.000 Liter Wasser pro Stunde reinigen und zu Trinkwasser machen kann.