Nutzungskonflikte am Beispiel Tesla
Besonders deutlich zeigt sich der Konflikt zwischen Industrie, Politik, Bevölkerung und Umweltschützer:innen in Berlin und Brandenburg am Beispiel der Tesla-Gigafactory in Grünheide. Bereits seit 2020 gibt es Streitigkeiten zwischen Naturschutzverbänden, Tesla und der Politik, immer wieder kommt es dabei zu Auseinandersetzungen und Protesten, die ausführlich von der lokalen und überregionalen Presse begleitet werden. Zu den Gegnern Teslas gehören beispielsweise Tesla Stoppen, die Protestaktion “Wasserwald”, die Wassertafel, Sand im Getriebe und Spree:publik. Die Proteste und Aktionen vor allem im Jahr 2024 wurden zudem intensiv auf Social Media begleitet, wie auch die Grafik oder Beispiele auf TikTok und X zeigen. Trotz Protesten und Volksabstimmung stimmte der Gemeinderat von Grünheide im Mai 2024 für einen Ausbau der Fabrik. Brandenburgs Ex-Umweltminister Axel Vogel nannte die Debatte rund um die Wasserverteilung und Tesla “irrational”, gerade im Vergleich mit anderen Industrieverbrauchern. Als positiven Faktor sieht er jedoch, dass seitdem mehr über die Knappheit der Ressource Wasser und die Verteilungsfrage diskutiert wird.
Auch mit dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) gab es in der Vergangenheit große Differenzen, selbst nach Bemühungen des Autobauers, das Abwasserrecycling zu verbessern. Anfang 2024 nannte der Tagesspiegel das Verhältnis zwischen Tesla und dem WSE “zerrüttet”. Insgesamt zeigt sich ein sehr hart geführter Diskurs, so empört sich beispielsweise Tesla-Werkleiter André Thierig über die Wasserdebatte und das Verhalten des Wasserversorgers. Ab April 2025 war dann laut Berichterstattung ein “Ende im Dauerzoff um Wasser in Sicht”. Der im Juni von Tesla unterschriebene neue Vertrag, mit dem das Unternehmen weniger Wasser erhält, gleichzeitig aber auch Grenzwerte für Abwasser gesenkt wurden, bezeichnet der Tagesspiegel als “Schlussstrich” im Konflikt. Weiterhin rufen jedoch zivilgesellschaftliche Organisationen zu neuen Demonstrationen auf.
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Kommunikationsvolumen von Beiträgen mit dem Hashtag #tesladenhahnabdrehen auf Instagram (n = 1.483) im Zeitraum 09.08.2023–24.06.2025.
Die taz berichtet zudem über Widerstände in der Bevölkerung gegen ein Werk von Red Bull in Baruth/Mark (Brandenburg) und den “Kampf um das Wasser”, wobei Klimareporter Parallelen zum Streitfall Tesla zieht.