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Globale Ungleichheiten und Verteilungsfragen

Der Wasseratlas zeigt, dass Deutschland im globalen Vergleich zu viel Wasser verbraucht, der BUND fordert in diesem Kontext eine gerechtere Verteilung der Ressource Wasser und politische Entscheidungen, die auch die Industrie und die Landwirtschaft in die Pflicht nehmen. Auch in der Presse, wie beispielsweise im Tagesspiegel, wird der politische Konflikt zwischen dem “Globalem Norden” und dem “Globalem Süden” aufgegriffen, beispielsweise im Kontext der Weltklimakonferenz und der Unterstützung einer Insel an der Pazifikküste durch den Klimafonds für Entwicklungsländer, um gegen den steigenden Meeresspiegel gerüstet zu sein.

 

Von verschiedenen Akteursgruppen und in unterschiedlichen Kontexten wird Wasser als Menschenrecht betont, das niemand verwehrt werden dürfte, beispielsweise im Wasseratlas der Heinrich-Böll-Stiftung. INKOTA warnt vor einem Anstieg an Spannungen und Konflikten um die Ressource Wasser infolge zunehmender Knappheit, Versorgungslücken und akuter (Wasser-)Notlagen. Die Grünen Brandenburg loben die Entscheidung des Europäischen Parlaments, Wasser als Menschenrecht und nicht als Handelsgut zu verstehen, als Meilenstein. Auch “Aktion gegen den Hunger” macht zum Weltwassertag auf globale Ungerechtigkeiten aufmerksam und sieht Wasser als elementar im Kampf gegen den Hunger. Zudem spielt die Gender-Dimension in diesem Kontext eine wichtige Rolle, was beispielsweise von der HU Berlin im Sommersemester 2025 in einem Seminar zu “Globale Wasserpolitik – Ressourcenkonflikten aus einer intersektionalen Genderperspektive” bearbeitet wird. 

 

Wasser als Menschenrecht [INKOTA-Website]

 

Auf Bundesebene adressiert ein Strategiepapier des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen explizit Nutzungs- und Verteilungskonflikte im Kontext Wasser, die durch Ressourcenknappheit und sektorale Konkurrenz entstehen. Das Ministerium verfolgt einen “Nexus-Ansatz”, wodurch die Bewirtschaftung der Ressourcen Wasser, Energie und Land sowie die Versorgung der Menschen und der Schutz der Umwelt übergreifend geplant werden sollen. Ziel sei ein Interessenausgleich auch in Bezug auf die Nutzung von Wasser.


Auch auf europäischer Ebene ist die Verteilungsfrage Thema: EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall spricht im Interview mit der Berliner Morgenpost über die EU-Wasserstrategie und Nutzungskonflikte zwischen Politik, Landwirtschaft, Industrie und Verbraucher:innen. Sowohl Wassersparen von Bürger:innen als auch strukturelle Änderungen seien notwendig, um Konflikte zu lösen: “Alle Mitgliedsstaaten müssen in Wasser investieren”.