
Zusammenhang von Trinkwasser und Gesundheit
Wasser wird einerseits als Medium besprochen, in dem Drogen, Medikamente und Krankheitserreger entdeckt werden können. Die Einstein Stiftung bezeichnet Abwasser in seiner Funktion als Frühwarnsystem so als “braunes Gold”. Kritisiert wird, dass Berlin nicht an EU-Untersuchungen über Drogen im Wasser teilnimmt, obwohl Interesse aus Wasserwirtschaft und Drogenpolitik daran besteht. Die Berliner Wasserbetriebe nahmen 2018 und 2022 teil, sahen aber laut BWB-Sprecher Stephan Natz keinen großen Mehrwert in den Analysen. Im Kontext von Abwasseranalysen wird auch die Modernisierung des Klärwerks Ruhleben aufgegriffen, die eine bessere Reinigung sowie präzisere Analysen des Abwassers erlaube – was vor allem als hilfreich im Katastrophen-/Pandemiefall herausgestellt wird.
Wasser wird auch als Gesundheitsrisiko und potenzieller Krankheitsüberträger diskutiert – etwa im Kontext von PFAS, Legionellen oder einem Polio-Erreger im Berliner Abwasser, den der Senat jedoch als unbedenklich einstuft. Der NABU warnt vor Pestiziden im Grundwasser, die in Lebensmittel gelangen können. Wolf Merkel (DVGW) nennt Schadstoffe wie Nitrat als Risiko, und die Chefin der Amtsärzte sieht Antibiotikarückstände im Trinkwasser als wachsendes Problem. Klärwerke stoßen dabei an technische und finanzielle Grenzen – eine vollständige Filterung sei aufwendig und teuer.
Häufigste Google-Suchanfragen in Verwandtschaft mit "Trinkwasser" in Berlin im Zeitraum 02.04.2024 bis 02.04.2025. *Die Werte geben die Häufigkeit der Suchanfragen in Relation zum ersten Wert an. Die 100 bezeichnet dabei den Ausgangswert der Suchhäufigkeit, sodass “legionellen trinkwasser” an zweiter Stelle 0,27 mal so häufig gesucht wurden wir die Ausgangssuche.
Im globalen Diskurs stehen Fragen der Verteilungsgerechtigkeit und der Zugang zu sauberem Wasser im Zentrum. Besonders im Globalen Süden gefährden Wassermangel und schlechte Wasserqualität Gesundheit und Ernährungssicherheit. Der Tagesspiegel Background Agrar & Ernährung greift Forderungen von Hilfsorganisationen auf, die einen besseren Schutz von Wasserressourcen und einen gesicherten Zugang zu Trinkwasser verlangen.
Laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) haben über 700 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Verunreinigtes Wasser gilt als Hauptursache für Krankheiten wie Durchfall, Cholera, Typhus, Malaria und Gelbfieber, aufgegriffen beispielsweise im Tagesspiegel. Jan Sebastian Friedrich-Rust von Aktion gegen den Hunger bezeichnet Cholera deshalb als „Krankheit der Ungerechtigkeit“. Ebenso betont das German WASH Network und der Wasseratlas von Heinrich-Böll-Stiftung und BUND die Dringlichkeit verbesserter Wasser- und Hygienesysteme.
Im Kontext von planetarer Gesundheit fordert die Einstein Stiftung mit Blick auf die Wasserknappheit in der Region Berlin-Brandenburg und dem damit einhergehenden Biodiversitätsverlust und einer schlechteren Wasserqualität eine “erhöhte gesundheitspolitische Aufmerksamkeit für das Thema Wasser”. Darüber hinaus beschäftigt sich das Research Institute for Sustainability (RIFS) Potsdam mit der Verschmutzung der Meere durch Plastik, die die Meeresumwelt und die menschliche Gesundheit gefährdet.