
Trinkwasser-Versorgungssicherheit
Anlässlich des Weltwassertages 2025 veröffentlichte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Daten zum Wasserverbrauch in der Region, die einen erhöhten Trinkwasserverbrauch belegen. Laut Statistikamt werden 44,4 % des Berliner Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen, 55,6 % aus Uferfiltrat aus Spree und Havel. Berliner Medien veröffentlichen immer wieder Meinungen von Expert:innen zum Thema Wasserversorgung in Krisenzeiten, dabei wird auch teilweise vor Trinkwasser-Notständen gewarnt.
Gefahren für Trinkwasser-Versorgungssicherheit
Der Masterplan Wasser Berlin enthält 32 konkrete Maßnahmen zur Sicherung der Wasserversorgung, darunter die Optimierung der Durchflusssteuerung, die Anreicherung und Speicherung des Grundwassers, die Spurenstoffentfernung und die Sicherstellung des Trinkwasserschutzes. Naturschutzverbände bewerten die Maßnahmen zur Sicherung der Trinkwasserversorgung grundsätzlich positiv, wesentliche Punkte zum Schutz von Trinkwasser würden jedoch teilweise nicht beachtet und insgesamt bleibe unklar, ob die Maßnahmen ausreichend sind. Für den Katastrophenfall beauftragte der Senat im September 2024 die Berliner Wasserbetriebe (BWB) mit der Bewirtschaftung der Berliner Trinkwassernotbrunnen.
Im Fokus stehen zudem Forderungen an die Politik, dass die Infrastruktur für Trinkwasser in Berlin modernisiert werden soll. Aus der Zivilgesellschaft häufen sich Forderungen nach einer gemeinwohlorientierten und sozialen Wasserwirtschaft und -verteilung. Dies wird auch an die Bundesebene adressiert und in einem Impulspapier der “Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft” eine “entschiedene politische, rechtliche und finanzielle Unterstützung” gefordert.
Auch auf bundespolitischer Ebene wird die Versorgungssicherheit besprochen. So beschreibt das Wahlprogramm der CDU/CSU für die Bundestagswahl Wasser als höchstes Gut. Die Linke betont die Notwendigkeit einer Garantie für Trinkwasserschutz und fordert, dass in Trinkwasserschutzgebieten kein Bergbau stattfinden soll.
Anlassbezogen gibt es in der Lokalpresse einen wiederkehrenden Diskurs rund um Rohrbrüche und den Einfluss auf die Trinkwasserversorgung. Dabei wird mit Verweis auf die BWB in der Berichterstattung meist betont, dass das Netz insgesamt in einem vorbildlichen Zustand sei. Pressesprecher Stephan Natz tritt oft in beruhigendem Ton auf: “Wir hatten um die Wende circa drei Mal mehr Rohrbrüche als heute. Seither haben wir es durch Investitionen und Instandhaltung geschafft, diese Zahl ungefähr zu dritteln”. Beispielhaft können hier der zeitweilige Wasserausfall in der Silvesternacht 2024 auf 2025 oder der Wasserrohrbruch am Ernst-Reuter-Platz im Juli 2024 genannt werden.
Im Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) zu “Wasser in einer aufgeheizten Welt” wird globale Wasserknappheit als systemische Herausforderung bezeichnet: Der WBGU betont, dass weltweit 2,2 Milliarden Menschen keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und warnt vor zunehmenden regionalen und globalen Spannungen.
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