
Hitzestress und gesundheitliche Folgen von Trockenheit
Wasser wird eine entscheidende Rolle bei der Minderung der Hitzebelastung in Städten zugeschrieben. Höhere Temperaturen verstärken die Verdunstung, wodurch sich lokale Wasserressourcen weiter verringern. Der WBGU beschreibt, dass Wasserverfügbarkeit eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung von Hitzeinseln spielt. Die Organisation a tip: tap fordert einen umfassenden Ausbau öffentlicher Trinkwasserstellen in Berlin, um besonders gefährdete Gruppen zu schützen. Auch aus Sicht der Immobilienwirtschaft wird auf die Herausforderungen durch Dürre und Hitze hingewiesen und betont, dass die Hitzeresilienz von Gebäuden gestärkt werden müsse, um auch die Menschen darin zu schützen. Zudem wurde dieser Zusammenhang bei der BUA-Dialogveranstaltung “Auf dem Trockenen? Über Wasserknappheit und Hitze in Berlin” im März 2025 diskutiert.
Auf übergreifender Ebene wird über den Zusammenhang von Hitze und Gesundheit diskutiert, vor allem mit Fokus auf das Themengebiet planetare Gesundheit. So gibt es beispielsweise diverse Charité-Forschung mit Fokus auf planetare Gesundheit sowie auf Gesundheit und Klimawandel, die zeigt, dass die Bewältigung von Klimaherausforderungen doppelt relevant ist. Auch die Ergebnisse des WBGU-Berichts werden mit Blick auf Wasser als Ressource für Gesundheit betrachtet, beispielsweise vom Deutschen Ärzteblatt. Ähnlich forscht das PIK zum Umgang mit Gesundheitsrisiken durch globale Umweltveränderungen und zur Nutzung von Land und Auswirkungen auf Hitzestress.
Die Einstein Stiftung sieht in Dürre auch in Deutschland ein Gesundheitsrisiko und verweist ebenfalls auf das Konzept der planetaren Gesundheit. Mit Blick auf die Wasserknappheit in der Region Berlin-Brandenburg aber auch den damit einhergehenden Biodiversitätsverlust und eine schlechtere Wasserqualität wird eine “erhöhte gesundheitspolitische Aufmerksamkeit für das Thema Wasser” gefordert. Helfen soll für Berlin u. a. ein Hitzeaktionsplan, der aktuell erarbeitet wird. Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege veröffentlicht derzeit bereits Gesundheitstipps gegen Hitzebelastung, u. a. mit Hinweisen zu Trinkwasserbrunnen.
Plädoyer der Einstein Stiftung für mehr Aufmerksamkeit auf Wasserknappheit in Gesundheitspolitik
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